Nicole Siemer

17.07.2020

Autoren Interview mit Nicole Siemer zu Akuma


Steckbrief

  • Geburtstag: 26.04.1991
  • Geburtsort: Papenburg

  • Sternzeichen: Stier

  • Familienstand: Ich habe, als ich sechs war, meinen mittlerweile verstorbenen Hund geheiratet. Zählt das? Ansonsten ledig :)

  • Hobbys: Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Schreiben. Lesen. Durch Wälder spazieren. Tiere beobachten.

  • Welches Genre liest du am liebsten?: Gruselwusel!! Verzeihung. Horror und Psychothriller :)

  • Lieblingsessen: Alles, was ungesund ist! Pommes, Burger, Pizza. Lecker!


INTERVIEW

Zeilenmoerderin: " Akuma " ist die erste offizielle Veröffentlichung über den Empire Verlag. Ist es generell dein erstes Werk oder gab es bereits einige Vorgänger?

Nicole Siemer: Es gab einen Vorgänger. Einen Fantasyroman mit Psycho-Horror-Elementen, der "Todessamen" hieß. Ich möchte aber nicht zu viel über ihn verraten, da in Zusammenarbeit mit dem Empire-Verlag eine Neuauflage geplant ist, die noch dieses Jahr erscheinen soll. Das ist auch der Grund, weshalb "Todessamen" nicht mehr bestellbar ist. Nur noch bei Amazon verstauben ein paar Restexemplare. Ich musste den BoD-Vertrag frühzeitig kündigen, damit der Neuauflage nichts im Wege steht.

Zeilenmoerderin: Die Erstauflage von "Akuma" lief unter dem Genre Roman. Nun finden wir es unter dem Empire Verlag als einen Thriller wieder. Wie kommt es dazu?

Nicole Siemer: Das Thema Genre ist so eine Sache. Ich bin absolut grottig darin, wenn es um das Finden des passenden Genres geht. Akuma habe ich immer eher als Horrorroman und weniger als Thriller gesehen. Das ist heute noch so. Aber die Geschichte ist Genre übergreifend. Das lese ich auch immer wieder in den Rezensionen.

Der Hauptgrund war allerdings dieser: Ich wollte mit Akuma einen Horrorroman schreiben, der anfangs wie eine typische Geschichte über Besessenheit erscheint, dann aber etwas völlig Neues erzählt. Ich wollte Leser ansprechen, die normalerweise nichts mit Grusel oder Thrillern am Hut haben. Hätte das Cover "Horrorroman" gezeigt, wäre sofort der ein oder andere Leser abgeschreckt gewesen oder es hätte bei manchen falsche Erwartungen geweckt. Denn eigentlich ist Akuma doch ganz lieb. Wenn er möchte. :)

Eine Erstauflage ist die BoD-Ausgabe übrigens gar nicht. Es ist nur so, dass ich ausschließlich die E-Book-Rechte an den Empire-Verlag abgetreten habe und die beiden Versionen parallel laufen. Printausgaben mit dem Empire-Cover sind limitiert. Die Bücher wurden alleinig für die Loveleybooks-Leserunde und Buchverlosungen gedruckt.

Ich finde es spannend einen Roman mit zwei Covern auf dem Markt zu haben. Beide DesignerInnen (Catherine Strefford - BoD, Chris Gilcher - Empire-Verlag) haben großartige Arbeit geleistet. Das Buch auf zwei Wegen zu veröffentlichen war eine interessante Erfahrung, die ich nicht bereue. Falls ihr wissen möchtet, wieso ich mich dafür entschieden habe, werft gerne einen Blick in meine Bio. Dort findet ihr einen Link zur einem Zeitungsartikel, in dem ich über die zweigleisige Veröffentlichung spreche :)

Zeilenmoerderin: Deine Widmung in Akuma könnte einem vorerst etwas Sorge bereiten. Jedoch könnte es auch ein Hinweis darauf sein, dass dein Werk doch einen persönlicheren Bezug hat, als wie bisher erahnt. Inwiefern identifizierst du dich und dein Leben mit Akuma?

Nicole Siemer: Kch kch! Tragen wir nicht alle einen Dämon in uns? Hören wir nicht alle hin und wieder eine Stimme, die uns Dinge zuflüstert? Die uns verleiten möchte, etwas Böses zu tun? Oder Gutes?

In meiner Wohnung spukt es. Ja, ja, lacht nur. Ich glaube auch nicht an Geister und Dämonen, trotzdem passieren in dem Haus Dinge, die ich mir nicht erklären kann. Darüber führe ich sogar eine Art Tagebuch und wie bereits auf Twitter und in meinem Instagram-Feed angekündigt, werde ich immer mal wieder von Charly erzählen - meinem Hausdämon.

Die Idee zu Akuma kam mir im Badezimmer. Ich putzte mir die Zähne und plötzlich fing hinter mir die Duschwand an zu wackeln. Sofort dachte ich an unzählige Filme über Besessenheit und fragte mich, wie es wohl wäre, einen Dämon in sich zu tragen. Was wäre, wenn du und der Dämon sich gar anfreundeten? Was wäre, wenn irgendetwas zwischen euch geriete und nur ein Exorzismus die Lösung zu sein scheint? Würde er einverstanden sein? Würde er sich rächen wollen? Zack - da war Akuma. Er wartete nur darauf, seine Geschichte zu erzählen. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht.

Zeilenmoerderin: Akuma erzählt die uns bekannten Horrorgeschichten und Darstellungen des Übernatürlichen einmal auf eine ganz andere Art und Weise. Beinahe auf eine umgekehrte Sichtweise. Ohne spoilern zu wollen, aber wie genau kamst du auf diese Idee ?

Nicole Siemer: Oh, huch! Jetzt habe ich gespoilert :D Aber ich kann noch mehr dazu berichten :) Mein Wunsch ist es, die Leser zu überraschen. Sie sollen eine gewisse Art von Geschichte erwarten; sollen denken "Das wird als nächstes passieren" und dann durch etwas völlig Unerwartetes gefesselt werden. Das passt nicht jedem, aber den Rezensionen nach, gefällt den meisten Lesern das. Was mich unheimlich freut und bestärkt. Ich möchte Geschichten erzählen, die es so noch nicht gab. Die sich neu anfühlen und zugleich vertraut. Anders eben. Daher passiert es mir ständig, mehrere Genres zu vermischen. Genau da liegt der Spaß. Ich bin nie dem Mainstream gefolgt. Schon in der Schule nicht. Warum sollte es bei meinen Geschichten anders sein?

Es gibt so viele Bücher und Filme über Besessenheit. Jedes Mal ist der Dämon animalisch, das fleischgewordene Böse. In Wahrheit verbirgt sich das Böse aber ins uns. In den Menschen. Warum also nicht einmal alles umdrehen? Einen Dämon zeigen, der menschlich sein kann und einen Menschen, der ein realer Dämon ist.

Ein weiteres Ziel von mir ist es, die Menschen zum Nachdenken anzuregen. Nicht nur paranormalen Horror zu zeigen, sondern den echten: Die Abgründe der menschlichen Seele. Ich hoffe sehr, dass mir das gelungen ist :)

Zeilenmoerderin: Gibt es bereits weitere Projekte die in Arbeit sind und auf die wir uns ein bisschen Vorfreude versprechen können?

Nicole Siemer: No rest for the wicked, wie es so schön heißt :D Langeweile gibt es bei mir nicht, im Gegenteil. Ich nehme mir stets zu viel vor. Meine Planung etwas ausgedünnt habe ich allerdings schon. Ein Projekt, mit dessen Rohfassung ich Anfang Juni loslegen wollte, habe ich auf den November verschoben. In nicht allzu ferner Zukunft erscheint ein unheimlicher Psychothriller, der den Arbeitstitel "Epiphanie" trägt, über den Empire-Verlag. Dann ist, wie erwähnt, "Todessamen" in Planung. Des Weiteren veröffentliche ich monatlich je eine Kurzgeschichte auf meinem Blog und ich plane zwei Horror-Novellen, die ebenfalls noch 2020 erscheinen sollen.

Und ja, einen Brotjob gibt es auch. Ich arbeite Vollzeit als Hörgeräteakustikerin. Ihr könnt euch somit sicher denken, dass Freizeit ein Fremdwort für mich ist :D

Ideen habe ich ohne Ende, was mir fehlt, ist Zeit. Es gibt jetzt schon drei Projekte, die ich 2021 in Angriff nehme, aber darüber verrate ich noch nichts (hier bitte boshaftes Lachen dazudenken).

Zeilenmoerderin: Gibt es für dich gewisse Schreibrituale, die dich in deiner Kreativität fördern oder unterstützen?

Nicole Siemer: Jein. Ich nehme, was ich kriegen kann. Lässt es der Brotjob zu, schnappe ich mir meinen Laptop und fange an, Texte zu überarbeiten, Romane und Kurzgeschichten von Kollegen, die mich darum gebeten haben, testzulesen oder die nächste Geschichte für meinen Blog zu plotten. Wenn es ans wirkliche Schreiben geht, brauche ich allerdings Ruhe. Die finde ich beim Brotjob nicht. Kunden hier, sabbelnde Kollegen da - man kennt das.

Ich schreibe in meinem Büro zuhause. Hier gibt es zwei Rituale: Kaffee und Rollmops. Mit Rollmops meine ich meinen Kater, Spikey. Sobald ich den Laptop starte, kommt er zu mir ins Büro getapst und legt sich schnurrend in seinen Karton. Der Mausezahn, Katze Nummer zwei und seine Mama, lässt sich seltener Blicken. Meist, um kurz Hallo zu sagen (das macht sie wirklich. Sie kommt rein, maunzt einmal und geht dann wieder :D). Spikey entscheidet auch, wann Pausen angebracht sind. Dann benimmt er sich für eine Katze/einen Kater typisch und trampelt auf meinem Arbeitsplatz herum. Aber das ist gut, denn sonst vergesse ich, mich zu erholen.

Was mich außerdem fördert und unterstützt, ist eine gute Planung. Ich plotte, und zwar sehr ausführlich. Mit dem Schreiben beginne ich erst, sobald ich die Figuren vollständig charakterisiert und einen Szenenplan erstellt habe. Ohne diesen Plan komme ich dauernd ins Stocken oder vergesse es, an den richtigen Stellen Hinweise einzubauen.

Wenn ich doch mal nicht weiter weiß, hilft es, meine Rollmöpse zu knuddeln oder für ein paar Stunden in den Wald zu verschwinden, um Kraft zu tanken.

Oh, huch! Schon durch! :) Danke für das tolle Interview. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Man liest sich! Bis dahin: Gruselwuselige Grüße, lest fleißig Bücher und seid lieb zu euren Dämonen. Ihr wisst nie, was sie sonst anstellen.


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@Lumiel H. Nox
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